Ausbildung desPferdes / Beritt


""Klassische Reitkunst gedeiht nur dort, wo der Mensch im Pferd ein ebenbürtiges Geschöpf sieht.""
von Löhneysen

               

Bei der Ausbildung aller Pferde arbeite ich immer nach den Grundsätzen der klassischen Dressur, um maximale Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit zu erreichen. Dies beginnt immer mit der Dehnungshaltung (Lösen), die die Muskulatur optimal auf die folgende Arbeit vorbereitet, dann folgt die Arbeit in der halben oder auch Remontehaltung (Beginn des "Schließens" des Pferdes) und wenn ein Pferd schon einen mittleren oder sogar höheren Ausbildungsstand erreicht hat, in fließenden Übergängen vom geschlossenen Pferd bis zur Versammlung, und zum Schluß folgt wieder eine Phase der Dehnung.


               




Riojo


Außer unter dem Sattel arbeite ich mit den Pferden auch an der Longe und an der Hand. Daneben kann je nach Ausbildungsstand des Pferdes auch Cavalettiarbeit, Springgymnastik, Trailtraining oder anderes zum Einsatz kommen, falls dies vom Besitzer gewünscht wird.Gewünschte Ziele versuche ich natürlich zu erreichen, jedoch ist dies immer von den körperlichen Voraussetzungen und der Auffassungsgabe des jeweiligen Pferdes abhängig. Wie schon die alten Meister sagten: "Das Pferd bestimmt die Ausbildung!" Aus bisheriger Erfahrung kann ich jedoch sagen, daß ich bei allen bisher bei mir in Ausbildung gewesenen Pferden unabhängig von Alter, Rasse und Ausbildungsstand jeweils das erhoffte Ausbildungsziel nicht nur erreicht, sondern auch noch deutlich übertroffen habe. Auch wenn schon in nur wenigen Wochen viel erreicht werden kann, empfiehlt sich doch eine Dauer von etwa drei Monaten, besonders für jüngere Pferde.


Dante 11                                                               KL-Siglavy Pastime-88

In der letzten Phase der Ausbildung ist es mir auch wichtig, daß in dieser Zeit auch der Besitzer zum Unterricht kommt, um unter meiner Anleitung und Aufsicht sein Pferd selbst zu reiten. Ganz ideal wäre es, wenn es dem Besitzer möglich wäre, während der Zeit der Ausbildung seines Pferdes parallel Unterricht auf einem bereits gut geschulten Pferd zu nehmen, um gleich das richtige Gefühl zu bekommen.

..... vom Anlongieren bis zur Piaffe .....
Faeton XVIII                                                                                                                         Faeton XVIII


Das Einreiten von Pferden ist mit Hilfe des Pferdebesitzers ebenfalls möglich. Die sorgfältige Vorbereitung auf das Einreiten, d.h. Gewöhnung an Sattel und Zaumzeug, Arbeit an der Longe u.a. kann ich auch alleine durchführen. Die reiterliche Ausbildung kann ich ab dem Zeitpunkt ebenfalls alleine übernehmen, wo es möglich ist, auf das Pferd alleine aufzusteigen und es im Schritt und Trab frei reiten zu können. Die Gewöhnungsphase an den Reiter im Sattel, also das eigentliche Anreiten, erfolgt dann in Teamarbeit von mir, dem Besitzer und natürlich der Hauptperson, dem Pferd.

Beritt ist also möglich von der Basisarbeit über die weiterführende Arbeit mit bereits länger gerittenen, aber bisher nicht wirklich geförderten oder evtl. soger verrittenen Pferden bis hin zur Arbeit an schweren Lektionen.



Dante 11



"Ausbildung darf immer nur Verfeinerung und Vervollkommnung der Natur darstellen. Wird diese Natur auch nur im geringsten vergewaltigt, verliert sie ihren durch nichts zu ersetzenden Stellenwert. Wer einem so stolzen, herrlichen Geschöpf dieser Schöpfung seinen Adel nimmt, degradiert es - und gleichzeitig sich selbst als Mensch.
Die Ausbildung eines Pferdes hat erst dann wieder die Chance, zu einer von Freude erfüllten Tätigkeit zu werden, wenn man nicht ausschließlich Trophäen ansteuert, sondern auch die unendlich vielen Kleinodien, die sich dem Reiter auf dem Weg zum Ziel darbieten, zu erkennen und zu schätzen gelernt hat. Schablonen sind am besten geeignet, diese Kleinodien zu verdecken und unsichtbar zu machen."
Kurt Albrecht